Ihr wisst es vermutlich schon, ich liebe es hinter die Kulissen zu schauen. Wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet, ich bin
dabei! Vor Kurzem bekam ich eine Einladung zu einer Führung bei Kelly im 22. Bezirk, klar dass ich da dabei sein wollte, als (leider) großer Kartoffel-Chips Fan! 😉
Zuerst gab es eine kurze Runde zur allgemeinen Vorstellung und die ersten Fakten. Was ich interessant fand hab ich für Euch mit geschrieben:
- vom Abladen der Kartoffel, bis ins Chips-Packerl dauert es ca 50 Minuten.
- Kelly hatte 2015 sein 60 jähriges Jubiläum – zu Beginn wurde aber mit Popcorn gestartet
- Für die Kelly´s Chips ist die Frische besonders wichtig. Schon 3 Tage nach Produktion befinden sich die Chips im Supermarkt
- Kelly arbeitet mit 150 österreichischen Vertragsbauern zusammen
- Die Kartoffel kommen aus dem Marchfeld, dem Seewinkel und aus dem Weinviertel
- Da die Chips rund ums Jahr frisch erzeugt werden, gibt es auf Grund der verschiedenen Lagermöglichkeiten der jeweiligen Kartoffelsorte nicht immer die gleiche Kartoffelsorte im Chips-Packerl. So kann auch, je nach Jahreszeit, Geschmack und Größe der Chips leicht unterschiedlich sein. Die Sorte “Hermes” zum Beispiel kommt aus dem Bereich Korneuburg und ist nur bis Jänner lagerbar. Im Frühling kommt die Sorte “Lady Claire” zum Einsatz. Die verschiedenen Stärkemengen in den jeweiligen Kartoffelsorten haben einen großen Einfluss auf die Kartoffelchips. Da kommt die hohe Kunst des Frittiermeisters zum Einsatz, der es mit seinem Wissen schafft, die Chips rund ums Jahr doch immer nahe gehend gleich schmecken zu lassen. Wobei laut Aussage von Kelly die Chips von Oktober bis März immer am besten schmecken. 😉
- Vor einigen Jahren hat Kelly von dem Frittieren mit Palmöl aus gesundheitlichen Gründen auf heimisches Sonnenblumenöl umgestellt. Übrigens werden die Finger, bei Chips, welche in Sonnenblumenöl frittiert wurden, auf Grund des niedrigeren Schmelzpunktes des Öls, schneller fettig als bei Chips, welche in Palmöl frittiert worden sind.
- Bei Produkten von Kelly, in denen noch Palmöl verwendet wird, kommt dieses aus RSPO (Rettet den Regenwald) zertifizierten Betrieben.
- Kelly verwendet den überwiegenden Großteil der Rohstoffe aus Österreich. So ist Kelly der 2. größte Kartoffel Abnehmer Österreichs mit 28.000 Tonnen, nach Frisch & Frost, welcher angeblich Mc. D. beliefert.
- 14.000 Tonnen Mehl aus Österreich werden in 1 Jahr “versnackt”
- 4.000 Tonnen Mais werden jährlich “verpoppt”, wobei der Mais aus Europa kommt, weil man in Österreich auf Grund der Temperaturschwankungen leider nicht die Maisqualität bekommt, die man für Popcorn benötigt.
- Der Österreicher greift zu 60% zum klassischen Chipspackerl, während in Deutschland die Paprika Chips und in England und Amerika Sour Cream und Cheese & Onion die beliebtesten Chips sind. Ergo: ich bin ein typischer Österreicher!
- 80% des Umsatztes von Kelly kommt aus Österreich, 20% aus dem Export, was auch der Grund ist, dass es der Kelly Geschäftsführung wichtig ist ein Maximum an Rohstoffen auch aus Österreich zu beziehen.
- 30% sind Handelsware, das heißt diese werden nicht in Wien oder Feldbach hergestellt.
- Der Umsatz setzt sich wie folgt zusammen: 50% Kelly – 25% Soletti – 25% Fanny Frisch, Chio & ültje
- Demnächst gibt es auch in Kroatien eine eigene Chips-Fabrik von Kelly für die direkte Versorgung des dortigen “Einzugsgebietes”
- Im November werden 18.-19.000 Tonnen Kartoffel ins Kelly Werk geliefert und eingelagert.
- Wenn Ihr Chips esst, die weißer sind, dann sind diese vor dem frittieren blanchiert
- Chips, die vorher in Salzlake waren, werden dünkler & knuspriger (“härter”)
- Kesselchips sind dickere Chips, die nicht nur 2, sondern 15-20 Minuten frittiert werden. Dadurch das sie dicker sind, sind sie etwas weniger fettig.
- Es wurde uns auch erklärt warum die Packerl nur 3/4 gefüllt sind: Kelly hat vor ein paar Jahren extra den Airpack aus dreilagiger Spezialfolie entwickelt. Der Grund dafür ist der Bruchschutz. Wenn in den Supermärkten die Regale geschlichtet werden, wird da meist so viel wie möglich in die Regalfächer gepresst. Das Airpack verhindert das Pressen und enge Schlichten, so dass die Chips nicht brechen. Übrigens platzen die Packerl über 2000 Metern, also nicht erschrecken am nächsten Flug oder im Skiurlaub. 😉
- Wusstet Ihr das die Herkunftsregion der Kartoffel hinten auf den Chips-Packungen steht? Ich nicht!
- Und noch eine Vegan-Information: Sowohl auf der Kelly Homepage, als auch auf der Soletti Homepage, gibt es bei der Produktsuche die Möglichkeit “vegan” auszuwählen. 🙂 Schrittweise wird auch das Vegan Siegel auf die Packungen kommen.
- Seit 2010 verwendet Kelly keine Geschmacksverstärker und keine Farbstoffe mehr. Im nächsten Schritt wird auf rein natürliche Gewürze umgestellt.
- Die Kelly Chips sind von den Mitbewerbern im Inland angeblich die am wenigsten gesalzenen
Wir durften die, noch warmen Kartoffel-Chips an der Qualitäts-Insel verkosten und waren zufrieden. 😉
Beginnen tut alles mit der Wäsche…….dann wird geschält….
…weiter gehts ins obere Geschoß zum Schneiden und frittieren….
….und dann wird abgepackt!
…und die Chips-Sackerl werden anschließend in Kartons verpackt….
…um dann so in den Verkauf zu gehen….
Im Wiener Werk gibt es die Chips-Produktion, die Extruder Produktion (Snips), die Popcorn Produktion & die Pellets Produktion (Pom Bären).
12.000 Tonnen Produkte gehen bei Kelly Wien jährlich aus dem Haus, 500.000 Paletten jährlich, das ist eine gefüllte LKW Linie von Wien bis Passau.
In Feldbach (Soletti) werden nochmal 12.500 Tonnen jährlich produziert.
….Pombären Qualitästsinsel….
Die Soletti Produktion ist in Feldbach, leider haben wir diese also nicht gesehen. Dafür durften wir Soletti kennen lernen. die ich alle noch nicht kannte….
Ich bin zugegebenermaßen nicht immer der “Marken”-Käufer, für mich darf es auch gerne mal ein Ersatzprodukt sein, aber bei Soletti mag ich einfach das Original am Liebsten. Durch die neuen Varianten muss ich mich erst noch durchkosten, kennt Ihr die schon?
Übrigens benötigt es von der Idee eines neuen Produktes bis zur Umsetzung 4 Monate bis zu 2 Jahren. Die Soletti Herzen waren 4 Monate, nachdem die Idee geboren war bereits im Handel, andere Ideen, die zum Beispiel Spezial-Maschinen erfordern wie die Popcorn-Chips (wobei die Paprika Variante leider nicht vegan ist, was mir aber erst nach dem Essen aufgefallen ist 🙁 ) hat es 2 Jahre gedauert.
Bald gibts übrigens ein neues topsecret Produkt, wir sind gespannt.
Danke an das Kelly Team für den interessanten Nachmittag! ❤
❤ Love, Angelhugs and Fairydust ❤
Eure Yvonne