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NEPAL-Reisebericht
15.-19. November 2004
Montag:
Am Montag zu Mittag gings los. War bisschen aufregend weil ich erst mal nach der
offiziellen Boardingtime noch 45 Minuten warten musste bis sie so gut waren mir zu sagen ob ich mitkomme, was ich bisschen lächerlich fand weil der Flieger halb leer war, aber Vorschrift ist Vorschrift. 😉 Dann gings los, 8 Std Flug. War ein angenehmer Flug, genug Platz und guten Service, nachdem ich ja Spezialbehandlung bekommen habe mit Schoki aus der Businessclass und Extra-Decke und dgl.
Besonders schön wars als wir über den Kaukasus geflogen sind, da war grad Abendstimmung. War total schön beleuchtet und eine klare Sicht. Herrlich. Danach wurde es dann schon dunkel weil wir ja um Mitternacht Nepal-Zeit erst angekommen sind.
In Nepal angekommen musste ich dann erst mal Fotos machen lassen weil ich nicht gewusst habe, dass ich fürs Visum auch Fotos brauche. Es hat aber alles super geklappt und der nette Kapitän hat alle mit dem Crew-Bus auf einen Neffen einer Flugbegleiterin der das gleiche Problem gehabt hat und auf mich warten lassen. Gesehen haben wir dann bei der kurzen Fahrt zum Hotel leider nicht viel. Im Hotel haben wir dann noch einen netten Begrüßungsdrink bekommen und dann gings ab ins Bett. Aufgrund der 5 Std Zeitunterschied waren wir natürlich noch nicht besonders müde, aber irgendwann sind wir dann doch eingeschlafen so um halb 3, Nepal-Zeit.
Dienstag:
Am Dienstag gabs ein Missgeschick mit dem Wecker. Wir wollten eigentlich so aufstehen, dass wir kurz vor 10 zum Frühstück können. Wir waren total stolz auf uns, dass wir so munter waren als der Wecker geläutet hat. Christina war sogar schon einige Zeit wach. Na, ja, und dann haben wir auf die Uhr geschaut und es war 1. Also nix mehr mit Frühstück.
Wir sind dann mit dem Taxi nach Patan gefahren, eine der Königsstädte von Nepal. Patan ist mittlerweile schon mit Kathmandu zusammengewachsen, also fast eine Stadt.
In Nepal ist Linksverkehr und der Verkehr ist mehr als chaotisch. Die Hauptstraßen sind ja noch in einem einigermaßen guten Zustand, aber Chaos herrscht trotzdem. Auf zweispurigen Straßen fahren plötzlich drei Autos nebeneinander, teilweise über die Sperrlinie zur anderen Richtung drüber. Wenn ein Auto entgegenkommt ist das halb so schlimm, die weichen schon aus. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie geht sich immer alles aus. Es ist ein einziges Hupen auf den Straßen. Wenn man 1 Tag in Nepal ist fühlt man sich durchs Hupen gar nicht mehr angesprochen, weil ohnehin rundherum und andauernd gehupt wird. Der Smok, gerade wenn man auf den größeren Straßen fährt ist ganz schön heftig. 50 % der Motorradfahrer fahren mit Mundschutz und die Verkehrspolizisten die teilweise die Kreuzungen regeln haben auch einen Mundschutz. Lustigerweise fahren tatsächlich alle!!! Motorradfahrer mit Helm, was zum Beispiel schon in Italien nicht unbedingt der Fall ist. Offenbar werden da Gesetze streng eingehalten. Gurte in den Autos gibt’s natürlich keine, wo denkt Ihr hin. Die Nebenstraßen, selbst in Kathamndu, sind teilweise ein einziges Schlagloch. Ganz schlimm. Ich kann es mit keiner Straße die ich kenne vergleichen, weil ich so was noch nie im Leben gesehen habe. Obwohl die Autos alle recht alt sind scheinen sie diese Straßen auszuhalten.
In Patan sind wir dann am Durbar Square ausgestiegen und gleich mal gefragt worden woher wir kommen. Ah, aus Österreich, die Hauptstadt von Österreich ist Wien, der Präsident ist Fischer, Klestil ist vor kurzem gestorben. Tja, ganz schön gut informiert! 😉 Wir haben erst eine Runde über den Durbar Square gedreht und sind dann in ein Terassencafé wo wir Mittag gegessen (oder eben gefrühstückt ;-))) haben. Es gab Momos, nepalesische gedämpfte Teigtaschen mit einer recht scharfen Sauce. Mit einem 7 up hat mich das Mittagessen umgerechnet € 0,90 gekostet. Von oben habe ich dann natürlich noch Fotos ohne Ende gemacht. War schön so über alles drüber zu sehen und die Menschen die auf den verschiedenen Dachterrassen Pause gemacht haben zu beobachten. Die erste Kuh hab ich auch frei am Durbar
Square rumlaufen gesehen. Wollte sie natürlich gleich fotografieren, aber mein Zoom war zu schwach. Christina meinte es wär ja keine
Turbo-Kuh und nachdem wir eh gerade gingen dachten wir, wir könnten sie dann auch von unten fotografieren. Tja, war wohl doch eine Turbo-Kuh, wir haben sie nämlich nicht mehr gefunden.
Wir sind dann vom Durbar Square ein paar Gässchen entdecken gegangen. Am Weg zum Golden Temple haben wir unsere ersten Sachen erstanden. Geschnitzte Masken (Sonne und Mond) und einen kleinen Metall-Elefanten, den eine Freundin „bestellt“ hat. Wir haben natürlich recht fleißig gehandelt und die Masken dann ca ¼ günstiger bekommen, vermutlich also nicht gut genug gehandelt, aber es war ja der erste Einkauf. War ein lustiges Erlebnis, weil der Verkäufer hat noch mehrere Sonnen-Masken hervorgeholt, die waren aber alle mit 5 mm Staub bedeckt und wir mussten sie erst grob säubern um überhaupt mal die Farben zu erkennen. (Die Nepalesen sind angeblich Profis im „altmachen“ von neuen Erzeugnissen ;-))) Dann gings auf die Suche nach dem Golden Tempel, einem aktiven Tempel, den man aber auch besichtigen kann. Man zahlt Eintritt (wie übrigens überall in Nepal, selbst um als Tourist die Hauptplätze ansehen zu dürfen muss man Eintritt zahlen, von € 3,- bis € 9,-) und darf dann nur mit Schuhen die nicht aus Leder sind oder barfuß hinein. Meine Freundin hat draußen gewartet, weil sie Lederschuhe an hatte und auch schon mal drinnen war, während ich hineingegangen bin. Es war ein sehr kleiner Tempel aber über und über mit Gold verziert, selbst das Dach war aus Gold. Leider kommt das auf den Fotos gar nicht so raus. Aktiv war der Tempel nicht nur im menschlichen Sinn, auch Ratten habe ich gesehen. An einem Ausgang saß dann ein Nepalese in Anzug und mit einer schönen Uhr. Keine Ahnung was das für einer war. Ein Mönch wars nicht, aber für einen Türsteher war er zu gut gekleidet. Er wollte, dass ich ihn fotografiere und dann hat er mir jede Menge Fotos gezeigt die Europäer von ihm gemacht hatten und ihm dann mit einer Karte aus dem jeweiligen Land geschickt haben. Also bekommt er bald eine Karte vom Stephansdom. Er hat mir sogar schwarz-weiß Fotos gezeigt die schon ziemlich alt ausgesehen haben, er scheint das also schon recht lange zu machen. Wir haben uns dann noch die Gässchen weiter angeschaut und dann
ein Taxi zurück zum Hotel organisiert. Bei diesem Taxi haben wir uns auf den Taxameter verlassen, tja schwerer Fehler, bei der Hinfahrt haben wir mit dem erhandelten Preis viel weniger bezahlt. ;-)))
Was mir sehr gut gefallen hat war, dass die ganze Stadt mit orangen Blumengirlanden geschmückt war, weil am Montag ein Fest war. Das hat mir unheimlich gut gefallen, eigentlich war das ganze Land mit diesen Blumengirlanden geschmückt.
Wir sind dann in Hotelnähe noch im „Touristenviertel“ Thamel (in Kathmandu) spazieren gewesen, haben noch ein paar Holzstempel und Tees und Gewürze gekauft und sind dann zurück zum Hotel. Dann hatten wir noch ein Erlebnis mit einem ca 12 Jahre alten Jungen. Er hat mich angequatscht woher wir sind, meinte dann gleich „Hauptstadt ist Wien“ und in der Nähe von Deutschland und Ungarn
usw. Dann wollte er, dass ich ihn nach anderen Hauptstädten von Europa frage. Und dann hat er begonnen zu plaudern, zu erzählen und Fragen zu stellen. Er hat seinen ganzen Charme eingesetzt um uns um den Finger zu wickeln ;-))) und hat uns begleitet. Irgendwann hats mir dann gereicht und ich bin bissi cooler geworden, also hat er sich mehr an Christina gehängt. Irgendwann ist er dann damit rausgerückt, dass sie zu Hause ein Baby hätten und das sie Milch bräuchten weil’s jetzt kälter wird und das Baby leichter krank wird. Meine Freundin meinte zu ihm, wenn er uns sagt wo wir Milch bekommen, würden wir ihm eine kaufen. Er hat uns dann zu einem Geschäft geführt und gleich eine riesige Dose Trockenmilch die umgerechnet so an die € 6,- gekostet hätte, verlangt. Wir wollten dann eine kleinere Packung, die war dann aber auch noch recht teuer und vor allem nicht für Babys. Außerdem haben wir zu dem Zeitpunkt noch nicht geglaubt, dass es echt keine Milch geben könnte in Nepal. Na, ja, im 3. Geschäft haben wirs dann geglaubt. Der Kleine bekam dann eine Dose Baby-Trockenmilch von uns. Und ab dem Zeitpunkt wo er sein Sackerl mit der Dose in der Hand hielt war er wie ausgewechselt. Da war kein Charme mehr, kein Interesse an uns, es war wie eine Geschäftsbeziehung. Er hat uns noch eine kurze Strecke des Wegs begleitet und sich dann wie ein
Erwachsener mit Handschlag von uns verabschiedet. Bedankt hat er sich nicht. War ein berührendes, trauriges und auch spannendes Erlebnis.
Am Abend wurden wir dann von einem Bus abgeholt. Die gesamte AUA-Crew war nämlich zu einem Abendessen in einem typisch nepalesischen Restaurant eingeladen worden und ich durfte auch mit. War total nett. Beim Eingang haben wir gleich mal jeder einen roten Punkt auf die Stirne bekommen. Oben mussten wir dann die Schuhe ausziehen und in Socken in die Speisezimmer gehen. Die Tische
waren recht tief und gesessen wurde auf Stühlen ohne Füssen auf denen eine kleine Matratze lag und die eine Lehne hatten. Zuerst gabs einen ziemlich grauslichen *nichtweitersagen* Reisschnaps, dann gabs erst mal ein kleines Messingschüsserl mit Popcorn und ein paar Samen zum Knabbern. Als nächstes gabs dann kleine Bratkartoffelwürferl ebenfalls in einem kleinen Schüsserl. Dann begann die Tanzvorführung mit Livemusik. Es gab dort eine Gruppe Tänzer und Musiker, die durchs Lokal zogen und an jedem Tisch ihre Tänze in traditionellen Kostümen (mehrere Tänze aus den verschiedenen Regionen von Nepal) zeigten. Ein Musiker machte sich einen Spaß draus beim Rausgehen immer wie eine Ziege zu meckern, was er ziemlich gut drauf hatte. Nach den Kartoffeln wurden wir dann ziemlich
lange auf Diät gesetzt, irgendwann mal kam dann eine klare Suppe mit Bohnen und Linsen drinnen. Dann kam der Hauptgang. Zuerst bekam jeder einen vorgewärmten Messingteller und daneben 3 kleine Messingschüsserl. Dann gings los. Es kamen unheimlich viele Kellner gleichzeitig, jeder mit einer Schüssel. Plötzlich kam ein Kellner nach dem Anderen von hinten mit einem Schöpfer der dann entweder aufs Teller oder in eins der Schüsserl kam. Es gab Reis, Champignongemüse, so was ähnliches wie Mangold, nur noch bitterer, ein Kartoffelcurry, gebratenes Fleisch, ein Hühnercurry, eine Linsensauce und Pickles. War ein echt witziges Erlebnis! Als Nachspeise gabs dann noch einen leckeren Reispudding mit Nüssen und Kokosflocken drauf. Und als Abschluß noch einen Nepal-Tee ein spezieller Schwarztee mit Milch und Zucker.
Danach gings wieder mit dem Bus zurück zum Hotel und ab ins Bett, nach einem Tag mit 100.000 neuen Eindrücken.
Mittwoch:
Heute waren wir braver mit dem aufstehen, schon um halb 10 gings los. Wir haben uns für den ganzen Tag ein Taxi zu viert genommen. Hat ca. € 18 gekostet. Erst wurden wir nach Bhaktapur gefahren. Auch eine Königsstadt die Stadt in der „Sieben
Jahre in Tibet“ gedreht worden ist. Die Fahrt war wieder der Hammer. Es ist einfach ein Wahnsinn wie die fahren und man kann sich immer wieder nur wundern, dass es nicht viel mehr Unfälle gibt.
Auf der Strecke gabs Landwirtschaft. Vor allem Frauen sah man auf den Feldern, gearbeitet wurde ohne Traktoren nur mit Muskelkraft. In der Gegend gibt es auch viele Familien die Ziegel brennen, überall am Straßenrand gabs Ziegelhäufen. Auf einem Dorfplatz haben sie aus ganz langen Bambusstangen mit einem Seil eine Schaukel für die Kinder gebaut. Das sah irre aus. Wahnsinn, dass diese Konstruktion das Schaukeln ausgehalten hat.
Was ich auch noch total arg fand, auch in Bezug auf den Smok auf den Straßen. An einer Stelle wo die Straße ziemlich abschüssig war, war so eine komische Brettkonstruktion in Straßenhöhe gebaut, so eine kleine „Plattform“ auf der saß eine ganz alte und arme verrunzelte Frau und hat Gemüse verkauft. Hat mich ziemlich traurig gemacht dieser Anblick. Ich weiß nicht warum, aber daran hat man die Armut in diesem Land (die man eigentlich sonst gar nicht so arg spürt) ganz stark gespürt.
In Bhaktapur haben wir dann mal kräftig Eintritt bezahlt (€ 9,- was für die Menschen dort ja echt ein Vermögen ist) und sind dann Ort entdecken gegangen. Am Anfang wurden wir natürlich wieder von vielen jungen Männern darauf aufmerksam gemacht, dass wir unbedingt einen Führer brauchen. 😉 Einer wollte uns sogar erklären, dass es sicherer wäre mit Führer. Wir haben uns aber keine Angst einjagen lassen, Nepal ist Gott sei Dank ein sehr sicheres Land trotz der Armut. Ein Mädchen (genau, die nächste Geschichte ;-)) hat uns gleich wieder in ein Gespräch verwickelt. Wir haben ihr 5 mal gesagt, dass wir keinen Führer brauchen. Nein, nein, sie wolle nur ihr Englisch aufbessern. (na klar ;-))) Sie hat uns dann die ganze Zeit begleitet. Irgendwann mal meinte sie wir sollen sie in ihre Schule
begleiten, weil sie da Zeichnungen verkaufen. Wir hatten aber echt keine Lust. Ja und dann kam mal, dass sie für die Schule ein Buch braucht und ob wir ihr das kaufen könnten. Sie hats bekommen. ;-))) So wies aussieht haben die Armen in Nepal schon erkannt, dass sie von Europäern viel haben können, aber nur wenn’s was Sinnvolles ist und nicht wenn’s Geld ist.
Bhaktapur ist ein sehr netter Ort mit vielen Tempel und vielen netten, engen Gässchen und sehr schönen Gebäuden. Nicht weit weg vom Hauptplatz haben wir Hühner und Ziegen vor den Häusern gesehen und an einem Platz wurde von Frauen Getreide gedroschen. Wahnsinn, wenn man sich das bei uns vorstellen würde.
Zwei lustige Erlebnisse hatten wir: meiner Freundin gefiel eine Kette die uns eine Frau auf der Straße angeboten hatte, nur war die Kette leider zu kurz. Eine Dreiviertelstunde später, an einem anderen Platz kam genau diese Frau plötzlich wieder auf uns zu und hatte jetzt die Kette in der richtigen Länge. 😉
So etwas Ähnliches haben wir dann noch mal erlebt. Ich habe mir in einem Geschäft so eine Türstockverzierung aus Stoff gekauft, meiner Freundin hat genau die gleiche gefallen und sie hätte die auch gerne gehabt. Erst wurden uns von allen Geschäften rundherum ähnliche Stücke gebracht und später, etwas weiter weg wurden wir auch schon mit ähnlichen Stücken begrüßt wenn wir in einem Geschäft schauen wollten ob es die da vielleicht gibt. Ziemlich gute Verständigung und auch ein guter Zusammenhalt dürfte da zwischen den Geschäften sein.
Was auch lustig war, eigentlich in ganz Nepal, wenn man in einem Café ein Getränk um € 0,20 oder € 0,30 getrunken hat, hat man das Wechselgeld immer in einer Lederhülle zurückbekommen, wie es bei uns nur in den sehr feinen Restaurants üblich ist.
Bei der Gelegenheit noch was zu den Toiletten in Nepal. ;-))) Na, ja, gehört auch dazu. 😉 Die meisten Toiletten sind in den Boden eingelassene „Stehklos“ (vielleicht kennt Ihr so was ja bereits aus Norditalien). Meist ist dann noch die Spülung kaputt gewesen und man musste mit einem kleinen Gefäß Wasser aus einem Kübel nehmen und damit „runterspülen“. Ach ja und manchmal musste man das gebrauchte Toilettpapier in einen daneben stehenden Kübel geben (hab ich aber auch schon in Athen am Flughafen erlebt :~///)
Am frühen Nachmittag haben wir uns dann weiter fahren lassen zum Stupa von Bodnath.
Der Weg da hin war der Wahnsinn! Der erste Teil war durch echt arme Straßen wo die Menschen in sehr einfachen Behausungen gelebt haben und die Straßen ein einziges Schlagloch war und natürlich ungeteert, d. h. jedes Auto hat alles was neben der Straße war (und da waren die Häuser und offene Geschäfte) eingestaubt. Weiter gings dann durch Landwirtschaft, wo sehr viele Menschen gerade dabei waren Kartoffeln händisch zu ernten, und wo die Männer riesige Kartoffelsäcke schleppen mussten. Auch Menschen beim Wasserholen haben wir einige gesehen. Und kurz danach, nach den ärmsten Gegenden, zeigt der Fahrer plötzlich nach rechts und sagt uns, dass da ein Golfplatz ist, wir haben es fast nicht geglaubt.
Der Stupa von Bodnath war für mich das schönste Gebäude das wir in Nepal gesehen haben. Der Stupa ist 40 m hoch und auch sehr groß im Durchmesser. Er ist das wichtigste Gebäude der Tibeter auf nepalesischem Boden. Bodnath ist der Sitz des Chini Lama, der nach dem Dalai Lama und dem Panchen Lama wichtigste Mann der tibetischen Buddhisten. Rund um den Stupa ist ein breiter Weg, man darf nur im Uhrzeigersinn gehen, bunte Gebetsfahnen überspannen den Himmel, wie überall in Nepal hört man aus vielen Geschäften Musik von einem Mönchs-Chor. Rund um diesen Stupa sind die Häuser im Kreis gebaut. Es ist eine ganz eigene, ruhige und schöne Stimmung dort. Ich hätte da noch sehr viel länger bleiben können.
Dann gings wieder ein kleines Stück nach Pashupatinath, einer Tempelanlage am Bagmati (Fluß), diesmal der heiligste Ort der Hindus in Nepal. Eine völlig andere, eine sehr gedrückte Stimmung war hier gleich spürbar. Über den ganzen Ort hängt der Gestank von Rauch. Wieder wird Eintritt verlangt. Ein Mann zeigt uns gleich einen Weg nach Rechts von dem aus wir Fotografieren dürfen (was ich in dem Fall wirklich nicht wollte :~///). Wir standen oberhalb von 3 gleichzeitig nebeneinander stattfindenden öffentlichen Feuerbestattungen. Rundherum die Angehörigen die Klagelaute von sich gaben. Es war furchtbar bedrückend für mich! Da wo man fotografieren darf, auf der rechten Seite des Flusses wurden die Armen Bürger verbrannt, links wurden die Reichen verbrannt, da herrschte Fotografierverbot.
Dort waren sie gerade dabei ein Strohbett für den nächsten Leichnam vorzubereiten. Ich hab mich furchtbar unwohl gefühlt, die Stimmung war extrem gedrückt und ich fands einfach nur furchtbar wie die Touristen da standen und gebannt warteten bis der nächste Leichnam angezündet wird. Auch wenn das in Nepal normal ist, mir ists auf den „Magen“ geschlagen. Vor allem auch dieses Zuschauen wie die Angehörigen trauern und verzweifelt sind. Ich war dann nur mehr froh als wir wieder gingen und ich hatte das Bedürfnis in einen schönen Wald zu gehen mit ganz guter frischer Luft und ganz tief einzuatmen um den Rauchgestank wieder aus meinem Kopf zu bekommen.
Dann gings erst mal ein bisschen ins Hotel und ich muss sagen, ich war nach diesem intensiven Tag und vor allem nach dem Abschluss extrem froh mal bisschen im schönen Hotel wieder zu mir zu kommen. War offenbar doch ein kleiner Kulturschock dieser 2. Tag in einer völlig fremden und anderen Welt.
Irgendwann nach ¼ Stunde Schlaglochstraße durch sehr arme Gegenden haben wir auch festgestellt, dass wir extrem dankbar dafür sind, dass wir in Österreich, oder halt in Europa geboren worden sind.
Am Abend waren wir dann noch mal in Thamel bisschen shoppen und dann super-lecker Thailändisch essen. Erst gabs eine Thom Khaa Gai Suppe (ich wollte die mal zumindestens näher an Thailand probieren und war extrem stolz, dass meine sehr ähnlich schmeckt), danach gabs noch ein ziemlich scharfes Curry mit Kokosmilch gekocht und mit Reis. Als Abschluß noch ein süßes Lassi. War sehr lecker, allerdings ein gutes Restaurant, da hat das Essen dann schon € 10,- gekostet.
Donnerstag:
Heute fuhren wir nach dem Frühstück mit dem Taxi durch Thamel durch zum Stupa von Swayambunath. Am Weg dahin sahen wir plötzlich am Straßenrand an einem furchtbar schmutzigen Fluß ein Schwein. 😉
Wir ließen uns bis an den Beginn der 365 Stiegen hinauf zum Stupa bringen und haben ihn dann erklommen (am nächsten Tag hatten wir Muskelkater in den Unterschenkel ;-))). Das war eine ziemlich steile Stiege. ;-)))
Wieder waren Gebetsfahnen zwischen den Bäumen gespannt und schon auf den Stiegen sahen wir die ersten Affen. Oben angekommen hätten wir dann theoretisch eine schöne Aussicht über Kathmandu gehabt, leider wars aber total neblig.
Trotzdem war auch dieser Stupa sehr schön und es war auch lustig die vielen Affen die dort überall herumliefen und herumturnten zu beobachten. Beim runtergehen hat uns dann ein Mönch mehr oder weniger ungefragt einen roten Punkt auf die Stirn gemalt und wollte dann „Bakschisch“ dafür, er hat 300,- Rupies verlangt, bekommen hat er 20,- was noch immer knapp € 0,40 sind, also genug für einen roten Punkt. 😉 Dann hat uns gleich ein Amerikaner kritisiert weil wir dem Mönch Geld gegeben haben und nicht den Bettlern. Keine Ahnung was ihn das angeht. 😉
Danach gings wieder mit dem Taxi weiter, diesmal zum Durbar Square von Kathmandu. Natürlich mussten wir wieder Eintritt zahlen, diesmal so umgerechnet € 3,-.
In Kathmandu posieren jede Menge „Heilige Männer“ für Fotos. Sie grinsen Dich an und sagen „Foto, Foto“ und setzen sich zurecht und wenn man sie dann fotografiert hat und ihnen kein „Bakschisch“ gibt dann werden sie angeblich echt sauer (ich war vorgewarnt und hab sie gleich gar nicht fotografiert).
Mitten am Durbar Square war dann ein riesiger Stier der es sich dort gemütlich gemacht hatte und ums Eck gleich noch ein Kleinerer. Wieder jede Menge schöner Tempel und Gebäude. Endlich hab ich auch zwei Stände entdeckt wo man die schönen Blumengirlanden kaufen und in meinem Fall fotografieren konnte.
Und ein riesiger Markt mit ganz vielen Händlern mit nepalesischen Spielen, Metallgefäßen, und und und. Ein Traum. Allerdings waren die Verkäufer da schon etwas mühsamer und schwieriger abzuschütteln als sonst in Nepal. Aber ich hab mir trotzdem ein schönes Spiel gekauft (Bagh Chal).
Wir sind dann zurück nach Thamel spaziert, haben dann dort noch bisschen geshoppt (Pashmina-Schals und wunderschöne und kuschelige Yak-Schals) und sind dann recht früh indisch essen gegangen. War auch lecker und ein schönes Erlebnis, wieder am Boden auf Matratzen sitzend.
Dann gings zurück zum Hotel. Meine Freundin ging ins Bett, ich wollte noch den Supermarkt entdecken, weil ich es liebe in anderen Ländern gemütlich durch den Supermarkt zu schlendern und zu sehen was es da alles Fremdes gibt. Tolle Dinge gabs. Ich hab mir jede Menge Kaugummis gekauft (Bananen, Trauben, Erdbeeren und das spannendste war Kaffee) und dann hab ich mir noch im Ganzen (aber ohne Schale) getrocknete Kokosnüsse gekauft. Es gab viele tolle Gewürze und Saucen und und und. War herrlich!
Na, ja, dann bin ich zurück ins Hotel und hab auch versucht zu schlafen, hat aber nicht funktioniert. Um halb 12 (Nachts) wurden wir dann vom Bus abgeholt und zum Flughafen gebracht (der Bus ist dann während der Fahrt plötzlich tod gewesen, aber der Fahrer konnte ihn Gott sei Dank recht schnell wieder reparieren). Ab dem Zeitpunkt war dann alles recht aufregend, weil der Kapitän schon meinte, dass wir ziemlich viel Gewicht hätten und er sein möglichstes versuchen würde um alle Travel Partner mitzubekommen, aber nix versprechen kann. Bis zum letzten Augenblick waren wir nicht sicher ob wir mitkommen oder ob wir irgendwie versuchen müssten über Delhi oder Moskau nach Wien zu kommen. :~// Aber es hat geklappt und am nächsten Tag um 6 Uhr Früh sind wir sicher und voller wunderschöner Erinnerungen in Wien gelandet.
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