Mein Jahr hat gar nicht gut begonnen, die ersten Wochen 2016 waren Ausnahmezustand und es war an der Zeit sich eine Auszeit
zu nehmen und auf den Reset-Knopf zu drücken.
Eigentlich hat sich bis jetzt, wenn ich Zeit für mich brauche und Zeit zum nachdenken, bewährt 2 Nächte irgendwo hinzufahren um mindestens 1 ganzen Tag wo zu sein um echt zur Ruhe zu kommen. Das war dieses Mal leider nicht möglich aber es war dringender weg zu fahren als den Termin zu verschieben.
Und plötzlich war da diese Stimme im Kopf die mir “Mariazell” ins Ohr flüsterte. Normalerweise fahre ich zu solchen Gelegenheiten am allerallerallerliebsten in die Therme Bad Blumau, das ist demnächst auch noch geplant. 🙂 Aber jetzt sollte es Mariazell sein, weil ich lasse mich gerne von meiner inneren Stimme leiten, die ist nämlich oft viel gscheiter als ich. 😉
Von der Idee bis zur Ausführung hat es zwei Tage gebraucht. Kurze Recherche auf Booking.com und Entscheidung für ein Hotel direkt am Hauptplatz.
Ich war zwar als kleines Mäderl schon mal da, hatte aber keine Erinnerung mehr an die Größe des Ortes. Ok, es hätte jetzt nicht zwingend das Zentrum sein müsse, da Mariazell eine überschaubare Größe hat 😉 aber der Blick von meinem Balkon (siehe erstes Foto) war auf alle Fälle echt sensationell und hätte nicht besser sein können.
Zu Mittag angekommen bin ich erstmal mit der Kamera eine Runde durch den Ort gebummelt. Es war ziemlich ausgestorben und touristenfrei. 🙂 Jedes zweite Lokal hatte Ruhetag und es war ganz anders als damals als kleines Mäderl wo es in der Kirche nur so gewimmelt hat.
Vegan in Mariazell kann man laut meiner Erfahrung leider vergessen, da gibts noch Nachholbedarf. 😉 Ich habe viele Speisekarten gelesen, Vegetarisch ja, vorbildlich waren die vegetarischen Speisen immer extra hervorgehoben und oft auffällig in grün gedruckt. Auch Glutenfrei hab ich auf diversen Speisekarten gelesen, aber vegan scheint in Mariazell noch kein Thema zu sein.
Ich hätte mich jetzt natürlich trotzdem Salat und Pommes knabbernd alleine in ein Lokal setzten können. Stattdessen hab ich mir aber beim Supermarkt das klassische vegane Supermarkt Programm besorgt: Weckerl, Hummus, veganen Käse, Tomaten, eine Pomelo und Mannerschnitten. Das gabs dann zweimal zu Mittag und einmal zum Abendessen und damit war das Thema erledigt und ich “picknicke” eh gerne gemütlich im Hotelzimmer.
Nach dem Mittagessen hab ich mich dann langsam ans eigentliche Ziel, die Basilika von Mariazell gewagt.
Zuerst bin ich nicht reingekommen und dachte schon das zugesperrt ist, aber es hat nur die Türe geklemmt. 🙂
Und dann drinnen in diese wundervollen Kirche…..sprachlos….man durfte leider nicht fotografieren, Ihr müsst also selbst mal hinfahren, aber ich kann es nur empfehlen. Wer neugierig ist, hier hab ich ein Foto von der Kirche innen gefunden *klick*
Entgegen meinen Kindheitserinnerungen war die Kirche nur von wenigen Menschen besucht, teilweise hatte ich sogar das Privileg in dieser riesig großen Basilika ganz für mich alleine zu sein, Stille, nur Stille und Schönheit und eine wundervolle Energie.
Die Kirche ist wirklich überall wo man hinsieht wunderschön und besonders, die Decke mit all dem Stuck und den Malereien, ein wundervoller bunter Fliesenboden und dann der mittlere Altar mit dem Heiligtum selbst, der Marien Gnadenstatue, ein Altar über und über aus Silber. Zwei wundervolle, große Engel davor, der eine Raphael, wer der andere war hab ich leider nicht herausgefunden. Hier ein Foto *klick*
Und rund um Maria und das Jesuskind viele große und kleine Engel, wirklich wunderschön. *Fotoklick* Und eine wundervoll berührende Energie.
Hinter dem Marien Altar dann eine große Säule mit einer weiteren wunderschönen segnenden Marien Darstellung mit dem Jesulein am Arm. Auch bei dieser Statue bin ich gerne verweilt um die Energie zu spüren.
Und dann der Altar ganz vorne in der Kirche. Ich hab normalerweise echte Probleme mit all diesen Kreuzigungs-Darstellungen in Kirchen. Wenn ich in eine Kirche gehe suche ich nach Jesus ohne Kreuz. Jesus ist für mich sein Leben und die Auferstehung, Jesus ist für mich nicht die Kreuzigung.
Der vordere Altar in der Mariazeller Basilika hat aber eine “schöne” Kreuzigungsdarstellung. Wieder sind alle Figuren in silber und von oben kommt Gott und hält die Hand von Jesus am Kreuz. Über der ganzen Szene der heilige Geist mit ganz vielen großen und kleinen Engeln, alles in silber und Gold, einfach wirklich sehr sehr schön. *Fotoklick* Der Hochaltar wurde von Fischer von Erlach entworfen.
Hinter der Kirche gibt es noch eine Kerzengrotte. Ich hätte sie übersehen weil es rund um die Kirche ziemlich eisig war und ich daher keine Runde gedreht hätte, hätte mich nicht noch eine Freundin darauf aufmerksam gemacht mit den Worten “Unbedingt eine Kerze in der Grotte anzünden”. Hab ich gemacht, aber ich hab mich in der Grotte ehrlich gesagt nicht wohl gefühlt, das war nicht meine Energie irgendwie…Vielleicht ist es auch anders in der Hochsaison wenn wirklich überall Kerzen brennen und nicht nur ganz vorne ein paar.
Ich bin ja wie gesagt ohne große Vorbereitung spontan und geführt nach Mariazell gefahren und lese gerade erst bei der Recherche für den Blogartikel die Geschichte der Basilika nach: Maria Zell ist der wichtigste Wahlfahrtsort Österreichs und einer der wichtigsten Europas lese ich gerade bei Wikipedia.
Die Gründung des Wahlfahrtsorts war angeblich am 21. Dezember 1157. Der Marienaltar wurde im Jahr 1286 eingeweiht.
Die Kirche wurde in mehreren Teilen immer im jeweils vorherrschenden Stil erbaut. So ist der erste, gotische, Teil im 14. Jahrhundert entstanden. Ab 1644 wurde die Kirche von Domenico Sciassia im barocken Stil erweitert. Seit 1907 ist die Kirche von Mariazell zur Basilika erhoben, ein Titel der vom Papst an ganz besondere Kirchen verliehen wird.
Die Gnadenkapelle, also der Altar an dem die Gnadenmadonna, auch bekannt unter dem Namen Magna Mater Austriae oder Glockenmadonna, steht stammt aus dem Jahr 1690. Bei der Madonna mit Kind handelt es sich um eine Skulptur aus Lindenholz die immer unter einem reich bestickten Mantel versteckt ist.
Seit dem 12. Jahrhundert pilgern die Menschen bereits zu dieser Marienstatue. Momentan kommen jährlich ca 1 Mio Pilger nach Mariazell. Was für ein Privileg das ich die Basilika teilweise komplett für mich hatte! ❤❤❤
Es ranken sich 3 Legenden rund um die Marienstatue in Mariazell:
1157 wurde der Mönch Magnus als Pfarrer ins heutige Mariazell geschickt. Aber ein Fels versperrte ihm den Weg. Er stellte die mitgebrachte Marienstatue ab und der Fels spaltete sich so das er weitergehen konnte.
Der Mährische Markgraf Heinrich und seine Frau wurden durch Hilfe der Gnadenstatue von der Gicht befreit. Aus Dankbarkeit erbaute der Markgraf 1200 anstatt der hölzernen Kapelle, die Magnus aufgebaut hatte eine steinerne Kirche.
Und die dritte Legende spricht davon das König Ludwig I, eine Schlacht über ein viel größeres türkische Heer gewonnen hat und als Dank die heute bekannte gotische Kirche erbauen ließ.
Gnadenstatuen und Gnadenbilder sind Darstellungen von denen man Gnade erbittet. Gnadendarstellungen werden immer mit diversen Wundern in Verbindung gebracht und sind daher oft Ziel von Wahlfahrten.
Das war der Blick von meinem Bett aus, schon fein, oder?
Am Nachmittag bin ich dann noch eine zweite Runde durch Mariazell gebummelt.
Auch den Kreuzweg bin ich rauf gegangen, allerdings waren alle Stationen vor dem Winter hinter Holz versteckt und geschützt.
Ganz oben waren dann diese drei Kreuze. Wie gesagt ich mag es nicht das so viel Wert auf die Kreuzigung gelegt wird und so wenig auf die Auferstehung, aber der Blick war einfach sensationell und ich hatte ein wirklich schönes Erlebnis:
Ich steh so da oben und sage in Gedanken zu Jesus: “Du bist für mich nicht die Kreuzigung, für mich bist Du Dein Leben und die Auferstehung” und die Sonne kommt im selben Augenblick und strahlt von hinten das Kreuz an. ❤
Am Abend war ich dann nochmal in der Kirche, anschließend auf einen Früchtetee beim Pirker in der Grazer Strasse. Ein Tipp für meine nicht veganen Leser: man bekommt zum Tee ein paar Lebkuchen-Kostproben dazu.
Übrigens ging ich in die Kirche da wars grad dämmrig und als ich dann rausgekommen bin wars total zugenebelt.
Anschließend bin ich dann ins Zimmer. Am nächsten Tag dann nach dem Frühstück wieder in die Kirche, dann eine Runde durch Mariazell, Picknick im Zimmer, nochmal in die Kirche und dann ging es auch schon wieder zurück.
Mariazell ist bekannt für Lebkuchen, früher haben die Pilger den Lebkuchen als Wegzehrung verwendet. Veganen Lebkuchen hab ich leider keinen gefunden, aber ich hab ja auch unvegane Leser.
Bei Pirker kann man auch beim Lebkuchen machen zuschauen. Ich allerdings nicht, weil ich offenbar in der totalen Nebensaison da war, daher kann ich Euch davon leider nicht berichten. In der Energieferien Woche hätte sie dann offen gehabt.
Und Mariazell hat auch ganz viele Magenbitter bzw Kräuterlikör Hersteller. Meinem Mann hab ich auch ein Flascherl mitgebracht, der liebt Kräuterlikör.
Mariazell hat auch sehr hübsche Häuser zu bieten:
Jetzt warte ich voller Vorfreude auf das erbetene Wunder! ❤ Ich bin sicher ich war nicht zum letzten mal in Mariazell! ❤ Es geht schon bergauf, also kanns nimmer lang dauern! ❤
❤ Love, Angelhugs and Fairydust ❤
Eure Wonni
Ich wünsche dir, dass das Jahr nun einen besseren Verlauf nimmt.
Elke