Indien -Golden Temple in Amritsar – 2013

Indien – Harmandir Sahib – Golden Temple in Amritsar

Indien-Reisebericht: Harmandir Sahib - Golden Temple in Amritsar - Freude am Kochen
Statt eines indischen Rezepts gibt es diese Woche zur Abwechslung einen Reisebericht. Ich war vor 1 1/2 Jahren nicht
ganz 2 Wochen in Indien weil mein Schwager geheiratet hat. Wie sich das für indische Hochzeiten gehört hat das Feiern eine ganze Woche gedauert – dazu ein anderes Mal mehr…
Indien-Reisebericht: Harmandir Sahib - Golden Temple in Amritsar - Freude am Kochen
Viel hab ich in dieser Zeit zwar leider vom Land nicht gesehen, dafür aber umso mehr vom wahren Leben in Indien mitbekommen. Neben dem Tages-Ausflug zum Taj Mahal, von dem ich schon vor einiger Zeit berichtet habe, haben wir aber immerhin noch einen zwei Tages-Ausflug nach Amritsar, zum Golden Temple, dem Allerheiligsten der Sikhs (mein Mann ist Sikh) gemacht.
Dafür hieß es erstmal ziemlich Früh aufstehen, weil wir mit dem Zug ca 6 Stunden gefahren sind. Die Zugfahrt war angenehm, sogar das Essen wurde uns auf den Platz serviert und die Gemüselaibchen hatten Herzform. 😉 
Indien-Reisebericht: Harmandir Sahib - Golden Temple in Amritsar - Freude am Kochen

 

Als ich auf die Toilette musste, bat ich allerdings meinem Mann Schmiere zu stehen. Es ist eigenartig, ich war in Thailand am Strand komplett alleine unterwegs in der Nacht, ich bin auch in Nepal und in Bangkok in der Nacht alleine draußen gewesen, aber in Indien hatte ich ein unangenehmes Gefühl und hab mich nicht getraut alleine irgendwohin zu gehen, und unsere Männer haben uns das auch nicht erlaubt (meine österr. Schwägerin war auch mit). Ich vertraue aber da auch immer stark auf mein Gefühl.

Und nein, das war nicht wegen dieser Vergewaltigungsgeschichte, ich glaube das war sogar noch davor, wenn ich mich richtig entsinne. Es war einfach ein Gefühl der Unsicherheit. Übrigens schäme ich mich immer wenn mein Mann von Österreichern auf die Vergewaltigungen in Indien
angesprochen wird…so quasi was er dazu sagt….was wird er schon da zu sagen?…es ist schrecklich, genau so schrecklich wie wenn in Österreich in der U-Bahn eine Frau vergewaltigt wird, oder Dinge wie mit Natascha Kampusch und Fritzl passieren oder wenn in anderen europäischen Ländern unendlich viele Babyleichen in einem Garten gefunden werden etc pp… “wir” sind wirklich um nix besser, aber medial wird das dann immer so dargestellt “Gute Europäer – schlechte Inder”….aber das ist eine andere Geschichte, die jetzt aber einfach mal raus musste weil ich mich schon oft drüber geärgert habe. ;-)))

 

Indien-Reisebericht: Harmandir Sahib - Golden Temple in Amritsar - Freude am Kochen

 

In Amritsar angekommen haben wir Mädels uns erstmal versteckt, während die Jungs mit den Rikscha-Fahrern den Preis verhandelt haben. *hahaha* Wenn wir europäische Frauen zu sehen waren, wurde immer gleich alles um ein “Hauseck” teurer. ;-)Irgendwo hab ich gelesen man könnte den Tempel auch zu Fuß vom Bahnhof aus erreichen, da würde ich dann aber doch ein Tuktuk oder eine Rikscha empfehlen, das wäre glaube ich schon etwas weit.
Indien-Reisebericht: Harmandir Sahib - Golden Temple in Amritsar - Freude am Kochen
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Dann gings wackelnd zu einem Restaurant, welches uns empfohlen wurde. Wir haben uns dann erstmal mit vegetarischem Thali gestärkt. Als Dessert gabs Khir, damals war ich noch “unvegan”. Leider war das aber das schlechteste Essen in meiner ganzen Indien-Zeit, mir hats gar nicht geschmeckt, danach war mir auch komisch und zwei von uns hatten am nächsten Tag auch Durchfall…. Den anderen hats allerdings immerhin geschmeckt…
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Weiter mit der nächsten Rikscha zum Tempel. Dabei hat sich die Oma meiner Schwägerin, die auch mit war, ziemlich gefürchtet bei dem Gewackel auf der Rikscha, aber alles ist gut gegangen.
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Dann ab zur Schuh und Gepäckabgabe. Man musste danach barfuß ziemlich weit gehen, bis man zum Tempel kam, nicht besonders lustig, weil total dreckig und gatschig und ziemlich kalt, aber man muss sich so einen Anblick schließlich auch bisserl verdienen. 🙂 Als wir da waren, war der ganze Platz eine Baustelle, daher auch der Gatsch durch den man gehen musste, möglicherweise ist das jetzt bereits alles erneuert.
Hier die ersten Blicke auf den Tempel, noch von außen von unserem Barfuß-Walk:

 

Indien-Reisebericht: Harmandir Sahib - Golden Temple in Amritsar - Freude am Kochen
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Dann, durch ein Wasserbecken durch – unter den strengen Blicken von Wächtern – in den Tempel, und der erste Blick auf den über und über vergoldeten Tempel und all den wunderschönen feinsten weißen Marmor.
Indien-Reisebericht: Harmandir Sahib - Golden Temple in Amritsar - Freude am Kochen
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Eine große viereckige Anlage, in der Mitte des Wassers der Tempel und rundherum der Weg den man gehen muss um zum Tempel zu gelangen. Übrigens darf man im See auch Baden. für Frauen gibt es  sogar einen vor Blicken geschützten Teil.
Indien-Reisebericht: Harmandir Sahib - Golden Temple in Amritsar - Freude am Kochen
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Der Golden Temple, der in Punjab liegt, ist, wie bereits erwähnt, der heiligste Ort der Sikhs. Er wurde 1577 gegründet, im 19. Jahrhundert wurde er dann noch weiter ausgebaut.

Indien-Reisebericht: Harmandir Sahib - Golden Temple in Amritsar - Freude am Kochen

 

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Harmandir Sahib, der Name des Tempels, heißt übrigens übersetzt Tempel Gottes.

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Der goldene Tempel, der in der Mitte des Sees “Amrit Sarovar” (wobei Amrit heiliges Wasser bedeutet) liegt, ist über und über mit Blattgold vergoldet. Rund um den See ist eine Palastanlage mit 4 Toren, zu allen vier Seiten. Diese Tore sollen die Offenheit der Sikhs für alle anderen Religionen zeigen.

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Die Pilger gehen rund um den See zum Tempel, dort heißt es erstmal ungefähr eine halbe Stunde anstehen um dann ganz kurz ins Allerheiligste zu dürfen.

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Ein kleiner Raum, auch über und über vergoldet, in dem am Boden ein Priester kniet und Verse aus dem Heiligen Buch der Sikhs vorträgt, mit musikalischer Untermalung. Leider darf man hier nicht fotografieren und auch nur ganz kurz verweilen, man wird quasi “durchgeschubbst”. Dann geht es auf der anderen Seite wieder raus, rund um den Golden Temple und auf der anderen Seite des überdachten Gangs wider zurück ans Ufer.

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Im Tempel gibt es kostenloses Essen für Alle und man darf auch bis zu 3 Tagen unter den Arkaden und in den angrenzenden Räumen schlafen.

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Amritsar, das früher Ramdaspur hieß, liegt an der bekannten Straße “Grand Trunk Road”, auf der bereits Alexander der Große unterwegs war. Ganz in der Nähe von Amritsar endete sein Eroberungs-Feldzug.

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Den Namen Amritsar bekam die Stadt erst nach Erbauung des Tempels, der Name leitet sich vom Nektarsee (= Amrit Sarovar), dem Wasser rund um den goldenen Tempel ab. Der bereits vorher vorhandene See wurde bei Erbauung des Tempels erweitert, mit einer Mauer eingefasst und wird nun unterirdisch von dem Nahe gelegenen Fluß Beas gespeist.
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Nachdem man in einem Gurdwara (Sikh Tempel) war bekommt man “Karah Prashad”, ein gesegnetes süßes Grieß Halva mit viel Ghee auch “Sacred Pudding” (Heiliger Pudding) genannt. Dieses, vom Guru gesegnete Lebensmittel sollte nicht verweigert werden…leider mag ich es so gar nicht…Karah Prashad hat die selben Mengen von Grieß, Zucker und Butter was angeblich die Gleichstellung von Mann und Frau symbolisiert. Karah Prashad ist ein wichtiger Teil der Gastfreundschaft in einem Gurdwara und es kann, wenn man es verweigert von einem Sikh als Beleidigung aufgefasst werden. Ich hab es immer brav genommen und dann meinem Mann zugesteckt. 😉

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Am Ufer des Nektarsee steht auch noch ein uralter Baum, der heilige Jubi Tree, der schon stark gestützt werden muss. Angeblich soll dieser Baum bereits zur Gründungszeit des Tempels am ursprünglichen Nektarsee, oder auch “See der Unsterblichkeit” genannt, gestanden sein. Wenn man unter ihm steht, sollen Wünsche wahr werden.

Indien-Reisebericht: Harmandir Sahib - Golden Temple in Amritsar - Freude am Kochen

 

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Übrigens ist auch die Blume des Lebens am Gehweg rund um den See in Marmor eingelassen habe ich dann nach unserem Besuch gelesen. Leider hab ichs selbst nicht entdeckt, was ich wirklich schade finde als großer Flower of Life Fan.

Nach deisem beeindruckenden Erlebnis ging es dann weiter zu einem Zwischenstop nach Ludiana, wo wir die Nacht verbracht haben um am darauffolgenden Tag nach ein paar Besuchen wieder zurück nach Dehli zu fahren.

Und ja, wie Ihr am Foto seht, es war richtig kalt:

Übrigens, wisst Ihr was in Ludiana passiert ist? Wir haben da privat übernachtet und sitzen gemütlich zusammen und plaudern und plötzlich hör ich “Kuckuck kuckuck kuckuck”….hängt da, mitten in Indien eine schwarzwälder Kuckucksuhr über der Eingangstüre. Ich musste so lachen. 😉

♡ ♡ ♡ Love, Angelhugs and Fairydust ♡ ♡ ♡
Eure Wonni
Freude am Kochen - Love is always the answer
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Ein Kommentar

  1. Monika Hofer

    Beeindruckend und sehr interessant ! Wieder etwas mehr von einer fremden Kultur erfahren ! Danke schön !

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