….Vulkanland Sekt & Berghofer Mühle plus Genusscard Gourmet Tipps
Heute bekommt Ihr den zweiten Teil unserer schönen Steiermark-Tour von der ich kulinarisch, aber vor allem menschlich einfach immer noch berührt bin getouched sozusagen…da gibts einfach so viele tolle kleine Anbieter die mit viel Herz und Liebe ihr Produkt herstellen….ich glaub wir müssen noch ganz oft in die Steiermark um alles zu entdecken…
…ob es etwas mit meinen halb steirischen Wurzeln zu tun hat das ich mich so wohl gefühlt habe…ich kann es nicht sagen…vielleicht…aber gleichzeitig glaube ich das sich bei so viel Herz jeder wohlfühlt in den “zugeknöpften” Zeiten in denen wir leben…
Vulkanland Sekt
Nach dem wundervollen Nachmittag im Seebad Riegersburg sind wir an einem glühenden Nachmittag zu Vulkankand Sekt gefahren. (nur 5 Minuten vom Bad entfernt).
Voller Begeisterung und Liebe wird hier seit 3 Jahren steirischer Sekt hergestellt. Es war sicher keine leichte Entscheidung eine gut gehende Buschenschank aufzugeben und sich nur noch auf die Sekt-Produktion zu konzentrieren, aber der Erfolg gibt der Familie Meister recht, jedes Jahr wird 1/3 mehr Sekt produziert da die Nachfrage sehr groß ist. So wollte auch hier die Firma Spar das Produkt gerne im Regional-Regal stehen haben, hat aber auch hier nicht funktioniert, der Sekt wird, wie offenbar überall in der Steiermark, noch gerne direkt an die Kunden verkauft und Vulkanland Sekt zählt immerhin auch Prominente und indische Maharadschas zu seinen Kunden.
Zuerst wird der Wein gemacht und ab ca März/April wird dieser dann mit Hefe und Zucker in Flaschen gefüllt, geschlossen und es geht nun für mindestens 9 Monate aufs Rüttelbrett welches übrigens von einer Frau erfunden wurde, zu einer Zeit in Frankreich als Frauen eigentlich noch nicht viel zu sagen hatten…. Das freut Frau Meister ganz besonders, weil sie sich als begeisterte Sekt-Herstellerin in einer doch noch Männer bestimmten Welt noch fast ein bisschen exotisch fühlt und froh ist nicht mehr in der Hexenverbrennungszeit zu leben. 😉
Nein, Fr. Meister macht den Sekt nicht alleine, die Familie Meister macht den Sekt gemeinsam, wir hatten allerdings die Führung bei ihr so das wir die weibliche Vulkanland Sekt Seite kennenlernen durften. Herr Meister liebt es Stunden im Weingarten zu verbringen, während Fr. Meister lieber im Keller ist, Flaschen verrüttel, abfüllt usw…
Besonders lustig sind die Verkostungsabende bei der Fa. Meister an denen zu zweit ein Sekt dann so lange verkostet wird bis gemeinsam entschieden wird wieviel Zuckerzusatz die richtige Menge für den Sekt ist. Da ergänzen sich die Meisters perfekt, weil Hr. Meister mags gerne seeehr trocken, während Fr. Meister doch eher die Süße ist…aber so ein richtig süßer Sekt verliert seine Süffigkeit, da muss das richtige Maß erst gefunden werden.
Wie ein Sekt entsteht? Zuerst wird wie gesagt der Wein gemacht, der wird dann im Frühjahr mit der Hefe und etwas Zucker (wobei die Hefe bei den Meisters teilweise aus Österreich und teilweise aus der Champagne stammt – ich hätte ja nicht gedacht das es da Unterschiede gibt, gibt es aber…) in Flaschen gefüllt, ins Rüttelbrett gestellt und nach Rüttelplan regelmäßig gerüttelt, oder geschüttelt, wie man eigentlich sagt…aber schütteln ist es genaugenommen ja nicht….
Anschließend kommen die Flaschen, die zu dieser Zeit noch mit Kronenkorken verschlossen sind, Überkopf in ein Gerät in dem sie tiefgekühlt werden, also nur der obere Teil am Kronenkorken. Wenn man dann den Kronenkorken entfernt ist darauf der entstandene Satz mit Hefe und Zucker festgefroren und man kann diesen entfernen und hat eine klare Flüssigkeit.
Dann wird verkostet und die Zucker-Sirup-Menge (Zucker mit hauseigenem Wein vermischt) bestimmt, die dann mit Hilfe dieses Gerätes in jede Flasche einzeln gefüllt wird.
Dann wird verkorkt, “verdrahtet” und etikettiert…und dann kann der leckere Sekt verkauft werden.
Nachdem ich der Autofahrer bei uns bin konnte ich leider nicht viel kosten, aber ein kleiner Nipper musste dann trotzdem sein, obwohl ich normalerweise gar nichts trinke wenn ich fahre.
Mir hat am besten der Rosé Sekt und der Muskateller Sekt (der leider ausverkauft war) geschmeckt.
Wir haben uns dann einen Rosé und einen Isabella Sekt mitgenommen.
Und wieder sind wir voll erfüllt von diesem Produzenten weitergefahren…. wie schön ist es doch diese tollen Menschen kennenzulernen, in der Steiermark da sitzt das Herz noch auf der Zunge und gleichzeitig am rechten Fleck!
Übrigens hab ich auf der Homepage entdeckt das es auch Zimmer zu mieten gibt, da kann man dann besser verkosten. *hihi*
Berghofer Mühle
Stellt Euch vor, am letzten Tag bin ich ein bisschen traurig das wir es nicht geschafft haben eine Öhlmühle zu besuchen Richtung Bad Gleichenberg in die Therme gefahren und plötzlich sehe ich links Berghofer Mühle, uiii, da wollte ich doch hin…schnell den Blinker rein und abgebogen.Im Mühlenladen hab ich dann gefragt wann denn eigentlich die Führungen sind und die Antwort war um 11:00 also jetzt, es war Punkt 11, besser hätten wir es nicht planen können.
So wurden wir wenig später von der sympatischen Senior-Chefin durch die Öl-Mühle geführt.
Wir haben gleich zu Beginn unter Anderem gelernt das man Kürbiskernöl-Flecken am besten durch Sonnenlicht weg bekommt und das die Kürbiskerne vom steirischen Ölkürbis keine Schale haben…wieder was gelernt!
Außerdem wurde uns erklärt das die Steirer Ölkühe haben:
In diesem Gerät wurde früher das Kürbiskernöl gepresst.
Es gibt auch einen Gebietsschutz des “steirischen Kürbiskernöls”:
Die Kerne dürfen nur aus den gekennzeichneten Gebieten in der Steiermark und aus Niederösterreich kommen (versteh einer die Welt ;-))) und müssen in der Steiermark gepresst werden. Die Anbaugebiete und Anbaumengen pro Hektar Fläche werden genau kontrolliert, genau wie die Menge des gepressten Öls mit den “Steirsiches Kürbiskernöl”-Banderolen pro Betrieb.
Besonders spannend fanden wir diese Info:
Im unteren großen Glas seht Ihr 2 1/2 Kilo Kürbiskerne, die Menge welche man für 1 l Kürbiskernöl benötigt. Im oberen Glas seht Ihr die Menge Kürbiskerne die aus einem Kürbis kommen, das heißt das man für 2 1/2 Kilo Kürbiskerne bzw 1 l Kürbiskernöl ca 30-40 steirische Ölkürbisse benötigt.
Wenn man bedenkt was ein einzelner Kürbis kostet ist ein Preis von ca € 20,00 pro Liter gutes Kürbiskernöl eigentlich ein Schnäppchen.
Wir durften auch einen Blick in die Öl-Presse machen.
Zuerst werden die Kerne vermahlen…
Dann ca 90 Minuten geröstet…hier ist besonderes Fingerspitzengefühl des Öl-Meisters gefragt.
und anschließend gepresst…
Aus dem dabei entstehendem Kürbiskernpresslingen (Kürbiskernkuchen) wird Mehl gemahlen, welches dann hauptsächlich als Tierfutter verwendet wird. Man kann es aber auch Brot oder Kuchen beigeben oder damit panieren. Eigentlich wollte ich im Mühlenladen schauen ob es das Mehl zu kaufen gibt, hab ich dann aber leider vergessen.
In diesen Tanks ruht das Öl bis sich die Trübung absetzt und ein klares Kürbiskernöl, das steirische Gold, entsteht.
Am Ende der Führung durften wir die Kürbisknabberkerne der Öhlmühle verkosten und bekamen noch weitere Infos über die Mühle.
Ich fand Wasabi und Kaffee am leckersten, aber auch Bitterschokolade war toll.
Bei der Berghofer Mühle handelt es sich ja nicht nur um eine Öhlmühle sondern auch eine mit Wasser betriebene Mehl-Mühle ist im Haus immer noch im Betrieb. Die Senior-Chefin hat uns erzählt das bei ihnen im Schlafzimmer eine Glocke ist die läutet wenn es Überprüfungsbedarf des Staudamms bei Hochwasser etc gibt…auch keine gemütliche Vorstellung eine Glocke im Schlafzimmer….
Die Mühle kann gesondert in größeren Gruppen besichtigt werden.
Im angeschlossenen Mühlenladen gibt es eine riesige Auswahl an regionalen Produkten der Berghofer Mühlen wie viele verschiedene Mehle-Sorten und Getreide, Pasta, Kürbiskernöl, Kürbisknabberkerne, aber auch Kürbis-Kochbücher, Kürbis-Puppen und auch Produkte anderer Hersteller. So haben wir auch ein paar Neuherz Essige im Sortiment entdeckt.
Wir haben uns mit 10 Kilo Mehl eingedeckt nachdem wir erfahren haben das sich viele Hobbyköche die das Mehl einmal probiert haben anschließend das Mehl per Post bestellen. Außerdem wollte ich den trockenen Sauerteig ausprobieren. Eine Flasche Kürbiskernöl durfte auch mit, mein Mann wollte die Knabberkerne mit weißer Schokolade..ich glaub das wars…
Genusscard Führung & Verkostung.
Buschenschank Kapper
Die Buschenschank Kapper in Unterlamm war zwar nicht weit von unserem Domizil entfernt, hatte aber zu als wir da waren. Juhudler haben wir auf Empfehlung unseres Gastgebers aber trotzdem bekommen und mitgenommen.
Buschenschank & Weinhof Brunner
Auf unserer Rückreise nach Wien wollte mein Mann nochmal beim Zotter vorbei und da haben wir dann gefragt nach einer kleineren Buschenschank in der Nähe…angeblich sind die Buschenschanken in Riegersburg alle größer also wurde uns die Buschenschank Brunner empfohlen, die dann eigentlich auch nicht klein war. Macht aber nix, weil sie ist richtig hübsch, man sitzt direkt im Hof und Garten neben den Weinreben, das war ein richtig schöner Abschluß unserer kleinen Auszeit.
Unbedingt kosten und dann auch gleich mit nach Hause nehmen solltet Ihr an einem heißen Tag den Verjus, ich hätte 3 Liter davon trinken können….so lecker! Für mich ist ein gspritzer Verjus ein perfekter Weißer-Spritzer-Ersatz wenn man keinen Alkohol trinken will.
Weitere Tipps in der Gegend
In Riegersburg sollten alle nicht Veganer unbedingt zum Käseartisten der Fromagerie zur Riegersburg, davon hab ich bereits zweimal in Magazinen gelesen und er wurde mir dreimal als “muss man unbedingt gesehen haben” empfohlen. Hier wird kein Käse produziert, hier wird Käse kreativ veredelt!
Dann natürlich ein Pflichtpunkt – den ich dann beim nächstenmal nachholen möchte – eine Führung bei der Manufaktur für edlen Brand und feinen Essig, der Firma Gölles. Da ich mich persönlich in einer kleinen Manufaktur wohler fühle und diese auch eher einen Blogger braucht hab ich Gölles aus zeitlichen Gründen verschoben, aber den will ich mir unbedingt trotzdem auch ansehen! Nachdem wir uns aber in die Gegen verliebt haben kommen wir sicher wieder.
Genusscard-Führung & Verkostung.
Gourmets sollten auch noch bei Haberl & Finks in Ilz vorbeischauen hat man uns empfohlen. Einerseits soll man hier fantastisch bekocht werden – “Traditionelle Wirtshauskultur mit kreativen Impulsen” steht auf der Werbekarte von Haberl & Finks – und andererseits gibts auch eine hauseigene Delikatessenmanufaktur – “Finks Delikatessen” – mit eingelegten Spezialitäten: Chutneys, Marmeladen, Essigfrüchte etc… Genusscard-Verkostung
Von einem Weinkenner wurde uns das Schloss Kapfenstein empfohlen.
Und ich hatte mir im Genusscard-Journal noch folgende Anbieter notiert gehabt die wir dann bei einem nächsten Besuch abklappern werden:
Die Öhlmühle Fandler ist leider nicht ums Eck, aber die will ich unbedingt auch mal besuchen auch wenn sie schon lange nimmer zu den Kleinen zählt.
Genusscard-Führung & Verkostung
Obsthof Retter – Hirschbirn Haus in Pöllau
Genusscard-Verkostung
In Ilz gibts noch eine weitere Mühle, die Schalk Mühle in der man mit der Genusscard eine Führung der Ölpresse und Verkostung machen kann.
Die Genießerei in Fehring klingt auch interessant, ein Café und Hofladen, hier gehts Hauptsächlich ums Mehl und ums Getreide.
Genusscard Verkostung.
Die Holunderwelt Christandl ist etwas für Holunder- und Aronia-Fans.
Genusscard Eintritt & Verkostung.
Und ganz viele Weinbauern sind natürlich auch noch dabei bei der Genusscard – und das war jetzt nur ein kleiner Auszug aus dem Teil der sich mit Kulinarik beschäftigt. 😉
Und für Kräuterfans wie mich kann ich noch Gartenbau Wagner in Fehring empfehlen. Den haben wir hier schon mal besucht.
Wenn Ihr eine moderne Buschenschank mit fantastischen Blick auf die Riegersburg sucht, kann ich die Winzerei Eibel am Statzenberg empfehlen.